Was wirklich gegen Seekrankheit hilft

Ihre Seefahrt ist leider nicht lustig? Das können Sie ganz leicht ändern

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Eine Kreuzfahrt ist für viele Menschen ein lang gehegter Traum, die Vorfreude dementsprechend groß. Doch kaum hat das Schiff den ruhigen Hafen verlassen, wird der Traum für viele Menschen rasch zu einem Alptraum: Denn Wind und Wellen und die daraus resultierenden Schiffsbewegungen können das Gleichgewichtsorgan besonders in den ersten Tagen gehörig aus dem Lot bringen. Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sind die Folge.

Selbst erfahrene Seeleute bleiben nicht immer von den quälenden Beschwerden verschont. Kein Wunder also, dass viele Menschen vor einer Seereise zu den unterschiedlichsten Medikamenten und Hausmitteln greifen, um der gefürchteten Seekrankheit vorzubeugen. Doch welche dieser Maßnahmen helfen im Ernstfall und bei welchen handelt es sich um reine Mythen?

Der Verzehr von grünen Äpfeln hilft gegen Übelkeit und Erbrechen

Viele Menschen schwören bei einer Seekrankheit auf grüne Äpfel, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Doch hilft das Obst tatsächlich gegen Übelkeit und Erbrechen?

Wissenschaftliche Studien weisen zwar darauf hin, dass das in grünen Äpfeln oder auch grünen Bananen enthaltene Pektin die Symptome eines Durchfalls lindern kann; eine Wirkung gegen die typischen Beschwerden der Seekrankheit ist wissenschaftlich jedoch nicht erwiesen. Aber lassen Sie es im Zweifelsfall doch einfach auf einen Versuch ankommen. Allein der feste Glaube, dass eine Maßnahme zum Erfolg führen wird, kann manchmal wahre Wunder bewirken.

Weniger Beschwerden durch Vitamin C

Wer zum Vorbeugen der Seekrankheit nicht allein auf grüne Äpfel bauen möchte, ist möglicherweise mit der Zufuhr von Vitamin C gut beraten. Der Wirkmechanismus ist Experten noch nicht im Detail bekannt, allerdings scheint Vitamin C den Abbau von Histamin im Organismus zu fördern. Histamin ist ein Gewebehormon, das vielfältige Aufgaben erfüllt.

Unter anderem beeinflusst es die Funktion unseres Nervensystems und des Magen-Darm-Trakts. In Tierversuchen wurde Histamin als wichtiger Auslöser der Seekrankheit identifiziert. Da Vitamin C dazu beiträgt, den Histamin-Spiegel zu senken, kann es dadurch auch den typischen Beschwerden der Seekrankheit entgegenwirken.

Wenn Sie einer Seekrankheit vorbeugen möchten, eignen sich dafür Vitamin C-reiche Obst- und Gemüsesorten wie zum Beispiel Zitrusfrüchte, schwarze Johannisbeeren oder Paprika. Achten Sie vor und während der Schiffsreise vor allem auf eine regelmäßige Zufuhr solcher Vitamin C-Lieferanten, da das Vitamin relativ schnell wieder aus dem Körper ausgeschieden wird.

Ingwer kann den Magen beruhigen

In Asien wird Ingwer bereits seit Jahrtausenden als viel-seitiges Naturheilmittel eingesetzt, aber auch hierzulande hat die gesunde Knolle in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung erlangt. So soll Ingwer nicht nur das Immun-system stärken und Erkältungs- und Verdauungsbeschwer-den lindern, sondern auch der gefürchteten Reiseübelkeit entgegenwirken.

Auch wenn die Wirksamkeit von Ingwer gegen die Seekrankheit wissenschaftlich nicht zweifelsfrei belegt ist und entsprechende Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen sind, verlassen sich dennoch viele Schiffsreisende auf seine magenberuhigende Wirkung.

Am besten probieren Sie selbst aus, ob Ingwer – frisch, oder alternativ als Tee, Bonbon oder Pastille genossen – auch Ihren Magen beruhigt und Übelkeit und Erbrechen infolge der Seekrankheit lindern kann.

Nehmen die Augen z.B. auf einem Schiff eine andere Bewegung wahr als die Gleichgewichtsorgane im Innenohr, können diese widersprüchlichen Reize das Brechzentrum aktivieren und dadurch die Reisekrankheit auslösen. Die typischen Symptome sind Übelkeit, Schwindel, Schweißausbrüche und Unwohlsein. Harmlos, aber unangenehm. Erfahren Sie hier, wie der Urlaub für alle entspannter verläuft.

Der Blick zum Horizont

Tatsächlich handelt es sich bei dem oftmals empfohlenen Blick „aus dem Fenster“ oder – auf dem Schiff – von der Reling in den Horizont, nicht um einen Mythos, sondern eine nachweislich wirksame Maßnahme. Denn Ursache der Übelkeit sind widersprüchliche Bewegungsreize, die unsere Sinnesorgane empfangen. So nimmt das Auge beispielsweise im Schiffsinneren keine Bewegung wahr, während das im Innenohr gelegene Gleichgewichtsorgan Auf- und Abwärtsbewegungen sowie seitliche Bewegungen des Schiffs registriert.

Beide Sinnesorgane machen somit widersprüchliche Meldungen an unser Gehirn, das darauf mit den typischen Symptomen der Seekrankheit reagiert. Fixieren Sie hingegen mit den Augen einen weit entfernten Punkt außerhalb des Schiffes, gelingt es unserem Gehirn leichter, die verschiedenen Sinneseindrücke miteinander in Einklang zu bringen und die Beschwerden lassen nach.

Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich für empfindliche Menschen, anstelle einer Innenkabine bevorzugt eine Außenkabine mit Fenster zu buchen. Besonders empfehlenswert ist eine Kabine, die sich in etwa in der Mitte des Schiffes und nah an der Wasseroberfläche befindet, da die Schiffsbewegungen dort am geringsten ausgeprägt sind.

Schiffsreise mit leerem Magen

Die meisten Menschen denken bei Übelkeit und Erbrechen vermutlich nur ungerne ans Essen. Dennoch ist es nicht sinnvoll, eine Schiffsreise mit nüchternem Magen anzutreten – ebenso wenig allerdings, Magen und Darm mit großen Mengen schwerer, fettiger Speisen zu belasten.

Als ideal gelten häufige, kleinere und leichte Mahlzeiten und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Meiden Sie nach Möglichkeit Lebensmittel mit einem hohen Histamin-Gehalt.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • die meisten Wurstwaren, insbesondere Salami oder Leberwurst
  • getrocknetes, gepökeltes oder mariniertes Fleisch und Innereien
  • Fischkonserven sowie Schalen- und Krustentiere
  • lange gereifte Käse
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • einige Obst- und Gemüsesorten (zum Beispiel Spinat, Pilze, Tomaten, Erdbeeren, Himbeeren, Zitrusfrüchte, Ananas und Bananen)
  • alkoholische Getränke und Limonaden

Als gut verträglich gelten hingegen möglichst frisches, naturbelassenes Fleisch, fangfrischer oder tiefgekühlter Fisch, Frischmilchprodukte und Frischkäse, Kartoffeln, Reis, sämtliche Getreidearten sowie die Mehrheit aller Obst- und Gemüsesorten.

Medikamente gegen die Seekrankheit

Sollten Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen an Beschwerden leiden, stehen Ihnen wirksame Präparate zur Verfügung, um die Seekrankheit zu bekämpfen und die Seereise wieder zur langersehnten Traumreise werden zu lassen: Das in Vomex A® enthaltene Dimenhydrinat wirkt schnell und langanhaltend gegen Übelkeit und Erbrechen auf hoher See und sollte in Ihrer Reiseapotheke nicht fehlen.

Besonders empfehlenswert sind die klassischen Vomex A® Dragees (ab 6 Jahren und über 30 kg Körpergewicht), welche klein und leicht zu schlucken sind.

Gehen Sie mit mehreren Kindern an Bord, ist Vomex A® Sirup das Mittel der Wahl. Der Sirup mit kinderfreundlichem Kirschgeschmack ist bereits für die Kleinsten ab 6 kg Körpergewicht geeignet und kann für jedes Kind individuell dosiert werden.

Auch geeignet für unterwegs sind Vomex A® Sublingualtabletten ab 12 Jahren oder Vomex A® Lösung 12,5 mg für Kinder ab 10 kg Körpergewicht. Beide können ohne Wasser eingenommen werden.

Vomex A® hilft gegen viele Arten der Übelkeit

Ein lächelnder Mann in einem grauen Anzug vor neutralem Hintergrund.
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Kai Melchior
Kai ist seit 2016 in wissenschaftlichen Rollen in der Pharmaindustrie tätig und verantwortet seit 2020 die Abteilung Medical Affairs bei der Klinge Pharma GmbH. Diese Abteilung ist der zentrale Ansprechpartner für medizinisch-wissenschaftliche Fragen und steht in engem Kontakt zu Ärzten, Apotheken, Redakteuren und Verbrauchern. Kai hat einen Abschluss als Diplom-Biologe und studierte in Köln.
Quellen

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Jarisch, R. Österreichische Ärztezeitung 2009; 5:32-41
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Lien, HC et al. Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol 2003; 284:G481-489
Online-Information der Schweizerischen Gesellschaft Histamin-Intoleranz: Merkblatt histaminarme Ernährung.
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