Reise- und Seekrankheit: Welche Medikamente gibt es?
Der Wirkstoff Dimenhydrinat greift genau dort ein, wo die Übelkeit entsteht
Inhaltsverzeichnis
- Welche Medikamente helfen bei Reiseübelkeit?
- Tabletten, Dragees, Sirup oder Zäpfchen: Welche Darreichungsform ist die Richtige?
- Tabletten-Einnahme: Was, wenn kein Wasser zur Hand ist?
- Medikamente bei Reisekrankheit: Was tun bei starkem Erbrechen?
- Reise- und Seekrankheit: Medikamente bei langen Reisen
- Übelkeit auf Reisen: Was kann ich noch tun neben Medikamenten?
- Weitere Tipps gegen Reisübelkeit
Für Menschen, die unterwegs in Auto, Bahn, Flugzeug oder Schiff leicht mit Übelkeit reagieren, kann jede Reise schnell zur Qual werden. Reiseübelkeit und Seekrankheit können jeden betreffen, Kinder wie Erwachsene. Damit der Ferienbeginn oder die wichtige Geschäftsreise nicht von flauen Bauchgefühlen oder gar Erbrechen überschattet wird, gibt es einige Möglichkeiten, um Reise- und Seekrankheit vorzubeugen. Neben sinnvollen Verhaltensregeln können auch Medikamente hilfreich sein.
Welche Medikamente helfen bei Reiseübelkeit?
Es gibt verschiedene Arzneimittel, die bei der sogenannten Kinetose, so der medizinische Fachausdruck für die Reise- und Seekrankheit, infrage kommen. Zu den bedeutendsten Wirkstoffgruppen zählen Antihistaminika, die den Wirkstoff Dimenhydrinat (z. B. Vomex A® ) enthalten. Sie können sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung der Reisekrankheit eingesetzt werden.
Dabei wirkt der Arzneistoff genau dort, wo die Übelkeit entsteht: Im sogenannten Brechzentrum des Gehirns. Das Mittel bindet hier an spezielle Andockstellen (H1-Rezeptoren), die für die Vermittlung der Übelkeit zuständig sind. Auf diese Weise hemmt das Medikament den Brechreiz zuverlässig und schnell.
Tabletten, Dragees, Sirup oder Zäpfchen: Welche Darreichungsform ist die Richtige?
Die Palette an Darreichungsformen von Medikamenten gegen Reiseübelkeit ist recht groß und reicht vom Kaugummi und Pflaster bis hin zu Tabletten, Dragees und Zäpfchen.
Bei der Wahl ist allerdings nicht nur die persönliche Vorliebe von Bedeutung – die Darreichungsform sollte sich auch den Bedürfnissen auf Reisen anpassen, also leicht dosierbar und gegebenenfalls auch für Kinder geeignet sein.
Der Wirkstoff Dimenhydrinat (z. B. Vomex A® ) gegen Reiseübelkeit kann zum Beispiel in Form von Sublingualtabletten, Dragees, Kapseln, Sirup oder auch Zäpfchen eingenommen werden.
Da Kinder sich oft mit dem Schlucken von Dragees oder Tabletten schwertun, ist für sie die Darreichungsform als Sirup ideal bei Reiseübelkeit. Er ist bereits ab 6 kg Körpergewicht geeignet und lässt sich zudem individuell dem Körpergewicht entsprechend dosieren, was für die Einnahme bei Kindern besonders wichtig ist. Wenn Kinder zusätzlich zur Übelkeit auch unter Erbrechen leiden, sind Zäpfchen das Mittel der Wahl.
Tabletten-Einnahme: Was, wenn kein Wasser zur Hand ist?
Für Kleinkinder und Kinder ab 10 kg Körpergewicht bietet sich die fertig dosierte Lösung in Beuteln an (Vomex A® 12,5 mg Kinder Lösung zum Einnehmen). Die Beutel sind praktisch zum Mitnehmen und können bei Bedarf einfach aufgerissen und den Kleinen gegeben werden.
Es wird kein Wasser benötigt. Aufgrund des fruchtigen Tutti-Frutti-Geschmacks ist die Einnahme für Kinder besonders angenehm. Vomex A® Lösung ist auch in einer höheren Dosierung mit 50 mg Dimenhydrinat für Erwachsene und Kinder ab 30 kg Körpergewicht erhältlich (Vomex A® 50 mg Lösung zum Einnehmen).
Für größere Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sowie für Erwachsene stehen sogenannte Sublingual-Tabletten (Vomex A® Reise) bei Reiseübelkeit zur Verfügung. Die Tabletten mit Minz-Geschmack werden weder geschluckt noch gekaut, sondern einfach unter die Zunge gelegt, wo sie sich auflösen. Sublingual-Tabletten sind auf Reisen besonders praktisch, da für die Einnahme kein Wasser benötigt wird.
Wer hingegen Dragees bevorzugt, sollte diese stets mit reichlich Flüssigkeit, etwa Wasser ohne Kohlensäure, einnehmen. Sprudelnde Getränke bilden Gas im Magen, wodurch das ungute Gefühl unter Umständen noch verstärkt wird.
Medikamente bei Reisekrankheit: Was tun bei starkem Erbrechen?
Zäpfchen, auch Suppositorien genannt, sind eine kluge Alternative für Erwachsene oder Kinder, die sich wegen der Reisekrankheit bereits oft übergeben müssen. Medikamente zum Schlucken sind in diesem Fall wenig geeignet, da der Magen-Darm-Trakt wegen des Erbrechens kaum Gelegenheit hat, das Mittel aufzunehmen.
Natürlich gilt generell vor der Einnahme (wie bei jedem Medikament) auf die richtige Dosierung zu achten. Diese sollte dem Körpergewicht entsprechend angepasst sein, das gilt ganz besonders für Kinder. Daher stehen Zäpfchen speziell für Kinder ab einem Körpergewicht von 8 Kilogramm zur Verfügung (Vomex A® Kinder-Suppositorien 40 mg ). Die Zäpfchen gibt es auch in einer höheren Dosierung für etwas größere Kinder ab 14 kg Körpergewicht (Vomex A® Kinder-Suppositorien 70 mg forte) sowie für Erwachsene (Vomex A® Suppositorien 150 mg ).
Falls Sie oder Ihr Kind zusätzlich bestimmte andere Medikamente einnehmen, ist es wichtig, zuvor mit Ihrem Arzt oder Apotheker abzusprechen, ob sich diese mit Mitteln gegen Reiseübelkeit vertragen.
Reise- und Seekrankheit: Medikamente bei langen Reisen
Für Menschen, die unter Reiseübelkeit leiden und eine lange Reise vor sich haben, kann diese zur Herausforderung werden.
Um unterwegs eine mehrmalige Medikamenten-Einnahme zu umgehen, können sogenannte Retardkapseln (Vomex A® Retardkapseln) eine Möglichkeit sein. Diese geben den Wirkstoff im Verdauungstrakt erst nach und nach ab und sind daher lange wirksam.
Retardkapseln eignen sich für Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren und über 56 kg Körpergewicht.
Übelkeit auf Reisen: Was kann ich noch tun neben Medikamenten?
Medikamente bieten bei Reise- und Seekrankheit eine schnelle und langanhaltende Hilfe. Um von der Übelkeit unterwegs weitestgehend verschont zu bleiben, lohnt es sich jedoch, auch einige zusätzliche Maßnahmen zu beherzigen.
Die Reisekrankheit entsteht, weil das Gehirn Bewegungsreize, etwa beim Beschleunigen oder durch Auf- und Ab-Bewegungen, nicht mit dem in Einklang bringen kann, was wir sehen.
Um diesen irritierenden Zustand zu mildern, kann es helfen, nach draußen in Richtung des Horizonts zu schauen. Längeres Lesen oder Beschäftigungen mit dem Computer oder Smartphone fördern hingegen die Kinetose.
Weitere Tipps gegen Reisübelkeit
Wer eine Flugreise plant, kann vorbeugend einen Fensterplatz buchen. Zudem ist es ratsam, vor Reiseantritt auf üppige Mahlzeiten zu verzichten. Auch Alkohol beeinträchtigt unsere Sinne schnell und kann zusätzlich den Magen reizen. Daher ist es sinnvoll, vor und während der Reise lieber darauf zu verzichten.
Vomex A® hilft gegen viele Arten der Übelkeit
Quellen
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 267. Auflage De Gruyter 2017