Ansteckung bei Magen-Darm-Erkrankungen

Die Erreger verbreiten sich schnell. Schützen Sie sich und andere

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Es beginnt mit einem flauen Gefühl im Magen. Schon kurze Zeit später müssen Sie, Ihr Lebenspartner oder Ihr Kind, sich plötzlich übergeben. Kurz darauf kommt Durchfall hinzu. Die Diagnose: Magen-Darm-Infekt.

Entzündungen im Magen-Darm-Trakt gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten und sind für die Betroffenen in der Regel sehr unangenehm. Glücklicherweise klingt eine Magen-Darm-Grippe meist schon nach wenigen Tagen wieder ab. Eines bleibt jedoch länger bestehen: die Ansteckungsgefahr. Damit die restliche Familie nicht auch noch mit „Magen-Darm“ im Bett liegt, lesen Sie hier alles rund ums Thema Ansteckung bei Magen-Darm-Infekten.

Möglichkeiten der Ansteckung mit Magen-Darm-Erkrankungen

Eine Magen-Darm-Grippe wird hauptsächlich durch Viren und Bakterien verursacht. Unser Körper scheidet die Erreger dann über Erbrechen und Durchfall wieder aus. Das bedeutet, dass sich im Stuhl sowie im Erbrochenen und Speichel eines Erkrankten jede Menge Keime befinden. Wer davon schon kleinste Spuren abbekommt, kann ebenfalls erkranken.

Das Grundprinzip der Infektion ist immer gleich. Die Erreger gelangen in den Körper und lösen nach einer bestimmten Zeit Krankheitssymptome aus. Wie ein Magen-Darm-Virus oder ein durchfallauslösendes Bakterium aber überhaupt in unseren Organismus gelangt, ist unterschiedlich.

Die häufigsten Ursachen von Magen-Darm-Infekten sind:

Schmierinfektion

Bei der Schmierinfektion gelangen kleinste Spuren von Erbrochenem, Stuhl oder Speichel mit Magen-Darm-Erregern in den Körper. Dies kann beispielsweise passieren, wenn Sie ein erkranktes Familienmitglied oder mit Keimen befallene Flächen berühren. Hierzu zählen unter anderem Türklinken, Toilettendeckel oder Trinkgläser. Kommt das infektiöse Sekret von Ihren Händen in die Schleimhäute wie etwa Ihren Mund, Nase oder Augen, haben die Erreger leichtes Spiel. 

Tröpcheninfektion

Eine Ansteckung mit einem Magen-Darm-Infekt kann ebenso über die Luft geschehen. Wenn jemand erbricht, gelangen kleinste Tröpfchen mit Viren oder Bakterien in die Atemluft. Die Erreger fliegen oft meterweit und wer sie einatmet, liegt unter Umständen ebenfalls bald flach.

Lebensmittel

Eine weitere Möglichkeit der Ansteckung bei Magen-Darm-Erkrankungen ist der Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln. Auf Speisen und in Getränken können sich ebenfalls Bakterien oder Viren sammeln, die einen Magen-Darm-Infekt auslösen. Achten Sie deshalb darauf, Obst und Gemüse mit warmem Wasser gründlich zu reinigen.

Endlich symptomfrei? Eine Ansteckung mit Magen-Darm-Infekt ist weiterhin möglich

Auch wenn Durchfall und Erbrechen überstanden sind, besteht für die restliche Familie weiterhin die Gefahr einer Ansteckung mit dem Magen-Darm-Infekt. Denn der Körper scheidet die verbliebenen Erreger noch über einen längeren Zeitraum mit dem Stuhl aus. Wie lange das andauert, hängt vom jeweiligen Erreger ab:

  • Noroviren sind noch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der Beschwerden ansteckend. Zudem können sie mehrere Tage lang auf Gegenständen und mehrere Wochen im Wasser überleben.
  • Rotaviren werden noch bis zu 8 Tage lang ausgeschieden.
  • Eine Adenoviren-Infektion ist nach Abklingen der Beschwerden noch bis zu 1 Woche übertragbar.
  • Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter werden nach überstandenem Magen-Darm-Infekt noch mehrere Wochen lang ausgeschieden.

Wenn Kinder über Bauchmerzen klagen, sich übergeben müssen und Durchfall haben, ist das nicht nur für sie, sondern für die ganze Familie oft sehr unangenehm. Wie Sie Ihren Nachwuchs am besten unterstützen können und was Sie über die gängigsten Auslöser sowie die jeweilige Inkubationszeit wissen sollten, erfahren Sie hier.

Die Magen-Darm-Grippe geht um: Was tun?

Sie können einiges dafür tun, um das Risiko einer Ansteckung mit „Magen-Darm“ in der Familie zu reduzieren. Dazu zählt in erster Linie eine sorgfältige Hygiene. Achten Sie darauf,

  • dass sich alle mehrmals täglich und gründlich die Hände waschen (insbesondere nach dem Toilettengang),
  • dass sich niemand mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fasst,
  • dass die Familie den direkten Kontakt mit dem Erkrankten möglichst einschränkt.
  • Im Optimalfall bleibt Ihr kranker Schatz während des Infekts in seinem Zimmer. Falls Sie mehrere Toiletten haben, sollte die restliche Familie auf das zweite stille Örtchen ausweichen. Lüften Sie Ihr Zuhause mehrmals täglich und achten Sie ebenso auf eine gründliche Sanitärhygiene.
  • Desinfizieren Sie die Toiletten regelmäßig und benutzen Sie beim Wegwischen von Stuhl und Erbrochenem Einmalhandschuhe und Papierhandtücher. Darüber hinaus ist es ratsam, die Kleidung des Erkrankten bei 90 Grad zu waschen. Das tötet Keime zuverlässig ab.
  • Nicht zuletzt kann eine sorgsame Küchenhygiene entscheidend sein. Insbesondere Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter nisten am liebsten auf rohen Lebensmitteln oder zwischen schmutzigen Schneidebrettern, Tellern und Besteck.

Ein Magen-Darm-Infekt bringt oft Übelkeit und Erbrechen mit sich. Doch wie können Sie die Beschwerden lindern und sich zugleich vor einer Ansteckung schützen? Hier erfahren Sie mehr über effektive Behandlungsmaßnahmen und Prävention.

Arbeiten gehen mit Magen-Darm-Grippe? Nein!

Trotz aller Vorkehrungen kann eine Ansteckung mit dem Magen-Darm-Infekt dennoch erfolgen. Hat es Sie selbst erwischt, sollten Sie sich bei Ihrer Arbeit krankmelden. Denn insbesondere in Berufen mit viel Menschenkontakt verbreiten Sie die Magen-Darm-Erreger weitflächig.

Bleiben Sie Ihren Kollegen zuliebe zu Hause und warten Sie die Genesung ab. Nach dem Abklingen der Beschwerden können Sie wieder loslegen, müssen aber bei der Arbeit ebenfalls auf eine sehr sorgfältige Hygiene achten.

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Kai Melchior
Kai ist seit 2016 in wissenschaftlichen Rollen in der Pharmaindustrie tätig und verantwortet seit 2020 die Abteilung Medical Affairs bei der Klinge Pharma GmbH. Diese Abteilung ist der zentrale Ansprechpartner für medizinisch-wissenschaftliche Fragen und steht in engem Kontakt zu Ärzten, Apotheken, Redakteuren und Verbrauchern. Kai hat einen Abschluss als Diplom-Biologe und studierte in Köln.